Unsere Betreuer im Interview

Deutschkurse FlörsheimKinderbetreuung beim Stern des Südens

Lea und Frederik arbeiten beide als Betreuer für den des Stern des Südens. Einmal die Woche vermitteln sie Flüchtlingskindern und Kindern mit Migrationshintergrund spielend die deutsche Sprache. Lea ist 21 Jahre alt und studiert seit 2014 Erziehungswissenschaften in Frankfurt. Davor absolvierte sie ein freiwilliges soziales Jahr in einer Kinderkrippe. Frederik ist 20 Jahre alt und studiert Psychologie. Wir haben ihnen ein paar Fragen gestellt, um mehr über die Deutschkurse und ihre Arbeit als Betreuer zu erfahren.

Zitat Stern des Südens Interview mit Lea und Frederik

Interview Betreuer Stern des Südens  Welche Kinder kommen zu euch und in welchem Team arbeitet ihr?

Lea: Es kommen ganz unterschiedliche Kinder zu unserer Betreuung. Viele davon sind Flüchtlingskinder, die Deutsch lernen wollen. Sie besuchen meist schon einen Intensivkurs oder gehen in die Schule. Unser Angebot ist also ergänzend dazu. Es kommen aber auch Kinder, die Unterstützung bei ihren Hausaufgaben brauchen und bei uns Nachhilfe bekommen. Frederik: Ich arbeite immer montags, zusammen mit zwei ehemaligen Klassenkameraden und Freunden sowie zwei Mitarbeitern der Lufthansa zusammen. Die Kinder, die wir betreuen kamen grade erst nach Deutschland und können kaum bis gar kein Deutsch.

Interview Betreuer Stern des Südens  Wie läuft die Arbeit mit den Flüchtlingskindern und Schülern mit Migrationshintergrund ab?

Lea: Wir arbeiten einmal die Woche in Gruppen mit den Kindern, welche nach ihrem unterschiedlichen Lernstand eingeteilt sind. In meiner Gruppe sind Flüchtlingskinder von 9 bis 14 Jahren. Am Anfang starten wir mit dem Alphabet. Dann lernen wir erstmal einen Grundwortschatz mit Hilfe von Bildern. Die Kinder schreiben sich oft den Begriff in ihrer Sprache zu dem deutschen Wort, sodass sie am Ende eine Art Vokabelheft haben. Schwieriger wird es dann bei abstrakten Begriffen oder Grammatik, das erfordert mehr Improvisation. Auch die Aussprache üben wir, indem die Kinder vorlesen und wir sie viel erzählen lassen. Frederik: Erst muss geschaut werden, welche Fähigkeiten die Kinder schon haben. Ob sie schon schreiben können oder lesen und wie gut ihr Deutsch im Allgemeinen ist. Meistens zeige ich Ihnen ein Bild und schreibe das deutsche Wort dazu auf und wiederhole es, bis die Kinder es richtig aussprechen können. Da jedes Kind ein anderes Alter und einen anderen Wissenstand besitzt, schau ich da immer individuell, dass die Aufgaben nicht zu schwer werden. Nach ca. einer Stunde lernen wird am Ende immer noch eine halbe Stunde zur Auflockerung gespielt. Entweder Fußball, Basketball oder auch Brettspiele.

Interview Betreuer Stern des Südens  Welche Ziele verfolgen du und der Verein Stern des Südens mit der Nachmittagsbetreuung? 

Lea: Das Ziel ist natürlich, dass die Kinder Deutsch lernen und in der Schule möglichst gut mitkommen. Bei uns werden sie dabei unterstützt und gefördert. Aber es geht auch um soziale Aspekte und den Spaß am Lernen. Ich denke für die Kinder ist es schön zu sehen, dass sich jemand für sie interessiert und es auch eine Abwechslung zur Schule und von zu Hause bietet. Frederik: Wir versuchen den Kindern auf einer spielerischen Art die deutsche Sprache beizubringen. Außerdem versuchen wir ihnen die deutsche Kultur näher zu bringen. An Weihnachten zum Beispiel wurde gemeinsam Plätzchen gebacken und jedes Kind durfte sich etwas Kleines wünschen. Es ist schwer den Kindern Deutsch beizubringen ohne ein Wort ihrer Sprache sprechen zu können, aber mit genug Geduld funktioniert es. 

Interview Betreuer Stern des Südens  Was macht dir an dem Projekt und an der Mitarbeit am meisten Spaß?

Lea: Mir macht es besonders viel Spaß zu sehen, wie die Kinder immer besser Deutsch sprechen können. Außerdem lernen wir auch durch Spielen und Reden, sodass es einem nicht wie Unterricht vorkommt, sondern wirklich lustig ist. Man erfährt viel über die Kinder und lernt selbst noch Interessantes über ihre Sprache und Kultur kennen. Frederik: Die Kinder lernen, wenn sie erstmal wollen, erstaunlich schnell. Es macht Spaß zu sehen wie jemand, der vor einem halben Jahr nicht mal ein Wort schreiben konnte, mittlerweile lesen und schreiben kann.

Interview Betreuer Stern des Südens  Was wünschst du dir in Bezug auf die Gruppe für die Zukunft?

Lea: Einige Kinder haben schon einen langen Weg hinter sich und haben bereits an vielen Orten gelebt. Ich wünsche mir, dass die Kinder sich hier in Deutschland zu Hause fühlen können und angekommen sind. Frederik: Was frustrierend ist und es schwierig macht unsere Ziele umzusetzen, ist die Tatsache, dass viele Kinder jetzt mit ihren Familien abgeschoben werden. Ich wünsche mir, dass die Kinder regelmäßig kommen und nicht in Gefahr sind abgeschoben zu werden. Ansonsten bin ich wirklich zufrieden mit den anderen Helfern und den Kindern.

Wenn Sie auch Interesse haben, sich für den Stern des Südens e.V. zu engagieren, schreiben Sie uns unter: vorstand@estrela-do-sul.com!